BDA Köln Jahresempfang, Ebertplatzpassage
Am Mittwoch den 6. Juni 2018 hat der BDA Köln (Bund Deutscher Architekten) seinen Jahresempfang in der Kölner Ebertplatzpassage organisiert.
Durch das Auslegen eines sechseckigen, roten Teppichs im Bereich des Polygonen Lichthofs wurde die Architektur der Passage geschickt in Szene gesetzt, eine neue Aufenthaltsqualität erzeugt und den RednerInnen eine Bühne geschaffen.
Zunächst hielten Reinhard Angelis (Vorsitzender des BDA Köln) und Michael Nowottny (Kunstraum LABOR) eine Ansprache. Sie begrüßten die Gäste, wagten aber direkt auch einen persönlichen Blick auf den Ebertplatz. Anschließend sprachen Andrea Bachmann (Architektin), Roosbeh Badie (Architekt), Stefanie Klingemann (Künstlerin) und Christian Schaller (Architekt) über ihre Perspektiven auf diesen besonderen Ort.
Fotos: Helle Habenicht
Alle Reden waren sehr metaphorisch und betonten stets den Wandel von Städten und die Prozesshaftigkeit urbaner Entwicklungen allgemein. Eindringlich wurde die Geschichte des Ebertplatzes vom Schmuckplatz zum Angstraum vorgetragen und der Umbau des Platzes, dem Masterplan folgend, kritisch reflektiert. Zwar habe sich als unglückliches Relikt der autogerechten Stadt eine Insellage des Ebertplatzes ergeben, dieser hätte aber dennoch verschiedene erhaltenswerte Raumqualitäten. So habe er sich in den vergangenen Jahren vermehrt zu einem Ort für Kunst- und Kultur entwickelt, wobei ihn die Passage zu einem einzigartigen urbanen, überdachten Aktionsraum im Herzen Kölns mache.
Gleichzeitig bestünde kein Zweifel daran, dass sich der Ebertplatz in einem kritischen Zustand befinde, was zum Teil die Stadt selbst zu verantworten habe. Bei den aktuell positiven Entwicklungen wurde es als sehr problematisch gesehen, dass an einem Platz mit einer solchen Drogenproblematik noch kein Sozialarbeiter konstant vorzufinden ist, so einer der Redner.
Nach den Vorträgen, die auch Visionen für den Platz ansprachen, blieb der Eindruck eines Raumes voller Kontraste und Möglichkeiten zurück, der auch im Anschluss bei Kaltgetränken und Fingerfood in zahlreichen Gesprächen diskutiert wurde.
Außerdem konnte man sich durch eine Hebebühne auf eine Fahrt gen Himmel begeben, welche die Vogelperspektive auf den Platz erlaubte, und von fast keinem der Gäste ausgelassen wurde.
Weitere Pressestimmen:
7. Juni 2018, Rundschau Online
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